Nach der Entspannung in Coroico sollte es wieder etwas lebendiger werden. Ich war noch niemals im Dschungel und hatte mir deshalb Rurrenabaque als Ziel ausgesucht.
Rurrenabaque ( ca. 14000 Einwohner) liegt am rechten Ufer des Rio Beni und dient als Ausgangspunkt für Touren in den Madidi-Nationalpark sowie in die tierreichen Sumpfgebiete, die sogenannten "Pampas".
Das Klima ist tropisch heiß und ganzjährig feucht (eigentlich überhaupt nicht mein Fall).
Als Transportmittel hatte ich mich für den Bus entschieden. Die 14 - stündige Fahrt von Yolosita nach Rurrenabaque sollte ein wirkliches Abenteuer werden. Ein uralter Bus, brechend voll und katastrophale Straßen ließen meine Puls mehrmals auf 180 steigen. Ich saß auch noch auf der falschen Seite und musste in die ungesicherten Tiefen schauen.
Gottseidank wurde es bald dunkel und ich konnte die Abgründe nur noch ahnen, aber nicht mehr sehen.
Die Bolivianer sehen das "Ganze" sehr entspannt. Die Busfahrt ist sehr günstig (umgerechnet ca. 10 €). Alternativ nutzen die meisten "Nichtbolivianer" den Flieger von La Paz nach Rurrenabaque.
Auf jeden Fall war ich heilfroh, als wir morgens gegen 06:00 Uhr Rurrenabaque erreichten. Ein echter Härtetest.
Nach der Ankunft war Ausspannen im Hotel Maya (www.hotelmayarurre.com) angesagt.
Nicht das billigste Hotel im Ort, aber mit etwas Komfort und nicht direkt im Zentrum gelegen. Nachteilig ist, dass hier nur wenige Backpacker übernachten und insofern lernt man kaum andere kennen. Dies konnte ich auf der Tour nachholen.
Nach einer Übernachtung ging es mit dem Programm los. Ich hatte bei der Agentur Mashaquipe (www.mashaquipeecotours.com) eine 5-tägige Tour gebucht (3 Tage Dschungel und 2 Tage Pampas - da kann man beliebig Pakete schnüren, so wie es einem gefällt bzw. wieviel man ausgeben will).
Der Spaß kostete mich ca. 450 €. Darin enthalten sind 4 Übernachtungen, Vollpension, Englischsprechender Guide und alle Fahrten. Thomas hatte mir die Agentur empfohlen und ich würde sie auch weiter empfehlen.
Mit dem Boot ging es den Rio Beni hinauf, in den Madidi-Nationalpark und bis zu den Eco-Lodges von Mashaquipe. Dabei besucht man auch Indios im Dschungel und lernt etwas über deren Lebensweise.
Am Nachmittag dann 3-4 Stunden wandern durch den Dschungel (immer auf der Suche nach Tieren, Pflanzen usw.).Der Dschungel ist leider sehr dicht und die Wildtiere ziemlich scheu. Insofern sind Begegnungen mit Wildtieren ein echtes Erlebnis.
Hauptsächlich sieht man Vögel, Insekten und Affen. Große Säugetiere bleiben die Ausnahme (Spuren von Jaguar, Tapir usw. haben wir gefunden, aber keine Tiere gesehen). Weiterhin zeigen die Guides bestimmte Bäume und Pflanzen und erklären deren Verwendung.
Fazit:
Die Dschungeltour fand ich phantastisch und spannend. Beim nächstenmal einige Tage länger.
Bootsfahrt auf dem Rio Beni
Plantage im Dschungel
Beim Pressen von Zuckerrohr (gibt einen sehr süßen Saft)
Rio Beni
Zur Lodge
Lodge
Der Dschungel
Am Abend war dann Spinnensuche angesagt
Am zweiten Dschungeltag wurde mit Gepäck zu einem entfernten Lager gewandert. Nix mehr mit Dusche, Zimmer usw.. Das war schon spartanisch (so habe ich mir es auch vorgestellt).Nach einer Übernachtung ging es zurück zur Lodge mit einem selbstgebauten Floß.
Schlafzelt
Küchenzelt
Esszelt
Toilette im Dschungel
Auf der Wanderung
Frische Jaguarspuren
Heiliger Baum der Indianer
Auf dem Rückweg
Nach 3 Tagen Dschungel ging es in die Pampas. Das sind Feuchtsavannen, wo man jede Menge Tiere sieht. Dort blieben wir 2 Tage.
Capybara (Wasserschwein, Nagetier)
Auf dem Weg zur Lodge
Der erste Kaiman
Lodge
Hängematte (wunderbar)
Monkey
Roter Piranha (habe ich geangelt - mit Guide "Ando").
Der Fisch durfte wieder ins Wasser zurück.
Anacondasuche in den Pampas (es wurde keine gefunden)
Erschöpft nach der Anacondasuche
Nach der Pampastour ging es wieder zurück nach Rurrenabaque. Dort konnte ich noch drei Tage relaxen, bevor es mit dem Bus zurück nach La Paz ging. Übrigens neuer Busrekord -satte 30 Stunden dauerte die Fahrt von Rurrenabaque nach La Paz (normalerweise ca. 16 Stunden). Wir hatten einen Defekt am Bus, der aber mitten in der Nacht vom Busfahrer und einigen Passagieren repariert wurde. Dazu musste auch noch der Besitzer einer sogenannten Werkstatt geweckt werden. Unglaublich, aber danach fuhr der Bus wieder.
Nach kurzen Aufenthalt in La Paz (Gepäck abholen usw.), ging es weiter nach Lima (Peru). Auch hier wieder 30 Stunden Fahrt (allerdings in einem komfortabel, klimatisierten Bus). So langsam werde ich "Busprofi".
Die Fahrten sind relativ billig und komfortabel, wenn nicht die laute Beschallung durch irgendwelche Kinofilme wäre. Da ist nichts mit entspannen.
Rurrenabaque
Hotelpool
La Plaza
Rio Beni
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